Die Bedeutung deutscher Unternehmen auf dem globalen Markt kann kaum überschätzt werden. Deutschland, bekannt als wirtschaftlicher Motor Europas, hat eine beeindruckende Historie von Innovation und Exzellenz in verschiedenen Industrien, die weltweit führend sind. Allerdings sehen sich deutsche Unternehmen zunehmend mit Herausforderungen konfrontiert, die ihre Wettbewerbsfähigkeit auf dem Weltmarkt beeinträchtigen. Hohe Produktionskosten, Fachkräftemangel und komplexe bürokratische Anforderungen sind nur einige der Hürden, die bewältigt werden müssen.
Ein oft übersehener, aber wesentlicher Aspekt dieser Herausforderungen ist die steuerliche Belastung. Die aktuelle steuerliche Landschaft in Deutschland stellt ein erhebliches Hindernis für Unternehmen dar, die international agieren und konkurrieren, aber auch für Unternehmen, die nur in Deutschland tätig sind.
In der vbw-Studie „Deutsche Unternehmen auf den Weltmärkten – Steuerliche Hemmnisse“, erstellt von Professor Dr. Deborah Schanz, werden die spezifischen steuerlichen Regelungen analysiert, die deutsche Unternehmen in ihrer internationalen Wettbewerbsfähigkeit benachteiligen.
In diesem Beitrag werfen wir einen detaillierten Blick auf die wichtigsten Ergebnisse dieser Studie. Wir identifizieren die zentralen steuerlichen Hemmnisse und diskutieren mögliche Reformen, die Deutschland helfen könnten, seine steuerliche Attraktivität zu erhöhen und die Wettbewerbsfähigkeit seiner Unternehmen auf den Weltmärkten zu verbessern.
Folgen Sie uns auf dieser analytischen Reise durch die komplexe Welt der Unternehmensbesteuerung und entdecken Sie, welche steuerpolitischen Änderungen notwendig sind, um den Erfolg deutscher Unternehmen auch in Zukunft zu sichern.
Die hohe Steuerbelastung für Unternehmen
Die aktuelle steuerliche Situation in Deutschland stellt für Kapitalgesellschaften eine erhebliche Herausforderung dar. Mit einem kombinierten Nominalsteuersatz von 29,9 % ist Deutschland im internationalen Vergleich ein Höchststeuerland. Dieser Satz setzt sich aus der Körperschaftsteuer, dem Solidaritätszuschlag und der Gewerbesteuer zusammen und liegt deutlich über den durchschnittlichen Nominalsteuersätzen der OECD- und EU-Länder, die bei 23,1 % bzw. 21,1 % liegen.
Die hohe Steuerbelastung hat direkte, negative Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen. Sie reduziert die Liquidität, die für Investitionen im In- und Ausland zur Verfügung steht, und erschwert es deutschen Unternehmen, im globalen Wettbewerb mitzuhalten. In Ländern wie den USA, Frankreich und den Niederlanden wurden die Steuersätze in den vergangenen Jahren signifikant gesenkt, um die Attraktivität für Unternehmen zu erhöhen. Deutschland hingegen hat seit 2008 keine Anpassung des Körperschaftsteuersatzes vorgenommen.
Um wettbewerbsgerechte Verhältnisse zu schaffen und die internationale Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen zu stärken, ist eine deutliche Reduzierung der nominalen Steuerlast für Kapitalgesellschaften notwendig. Ein Zielwert von maximal 25 % wird als angemessen betrachtet, um mit wichtigen konkurrierenden Ländern gleichzuziehen. Dies würde nicht nur die Investitionskraft deutscher Unternehmen erhöhen, sondern auch ein Signal setzen, dass Deutschland ein attraktiver Standort für international tätige Unternehmen bleibt.
Die Studie von Professor Dr. Deborah Schanz verdeutlicht, dass ohne eine solche steuerpolitische Anpassung Deutschland seine Position als führender Wirtschaftsstandort gefährden könnte. Die Umsetzung dieser Empfehlungen erfordert politischen Mut und Weitsicht, doch die langfristigen Vorteile für die Wirtschaft und die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands sind erheblich.
Steuerliche Hürden in Deutschland
Die hohe Steuerbelastung für Kapitalgesellschaften ist nur eines der vielen steuerlichen Hindernisse, denen sich deutsche Unternehmen im internationalen Wettbewerb gegenübersehen. Um die volle Bandbreite dieser Herausforderungen und die vorgeschlagenen Reformen zu verstehen, lohnt es sich, die detaillierten Ergebnisse der vbw-Studie „Deutsche Unternehmen auf den Weltmärkten – Steuerliche Hemmnisse“ zu betrachten. Die Studie beleuchtet nicht nur die Problematik der hohen Nominalsteuersätze, sondern auch zahlreiche andere steuerliche Regelungen, die die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen beeinträchtigen. Nachfolgend finden Sie eine Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse und Empfehlungen der Studie:
- Unattraktive Thesaurierungsbegünstigung für Personenunternehmen: Die derzeitige Thesaurierungsbegünstigung ist aufgrund der hohen Gesamtsteuerbelastung nicht vorteilhaft. Eine rechtsformneutrale Behandlung der Ertragsteuern und eine Senkung des Thesaurierungssteuersatzes würden die Attraktivität erhöhen. Eine Reduktion oder der Entfall der Nachversteuerung könnte thesaurierte Gewinne tatsächlich final begünstigen.
- Mangelnde Attraktivität der Forschungszulage: Die deutsche Forschungszulage ist im internationalen Vergleich unattraktiv, da sie auf eine Million Euro begrenzt und nur auf Personalaufwendungen beschränkt ist. Eine signifikante Ausweitung der maximalen Förderhöhe und der förderfähigen Aufwendungen ist erforderlich, um wettbewerbsgerechte Bedingungen zu schaffen.
- Eingeschränkte Verlustverrechnungsmöglichkeiten: Deutschland befindet sich im Mittelfeld bezüglich der Verlustverrechnungsmöglichkeiten. Die Beschränkung des Verlustvortrags führt dazu, dass Unternehmen trotz erlittener Verluste im Gewinnfall Ertragsteuern zahlen müssen. Eine Ausweitung des Verlustrücktrags und die Abschaffung der Beschränkung des Verlustvortrags werden vorgeschlagen.
- Restriktive Stundungsregelungen bei der Wegzugsbesteuerung: Die aktuellen Regelungen sind im internationalen Vergleich zu restriktiv. Es wird vorgeschlagen, die Steuer erst bei einem tatsächlichen Veräußerungstatbestand fällig werden zu lassen.
- Fehlende Anrechnung ausländischer Quellensteuern auf die Gewerbesteuer: Die fehlende Anrechnungsmöglichkeit erhöht die Gesamtsteuerbelastung erheblich. Eine vollständige Anrechnung durch bilaterale und unilaterale Maßnahmen wird als systematisch und wettbewerbsgerecht erachtet.
- Hohe Niedrigsteuergrenze bei der Hinzurechnungsbesteuerung: Die Grenze von 25 % ist im internationalen Vergleich extrem hoch. Eine Senkung auf 15 % wird empfohlen.
- Umsetzung der globalen Mindeststeuer: Die EU-Richtlinie bietet eine Öffnungsklausel für einen permanenten Safe-Harbour, die in deutsches Recht übernommen werden sollte, um deutsche Unternehmen nicht zu benachteiligen.
- Überregulierung und hoher Compliance-Aufwand: Das deutsche Steuerrecht enthält zahlreiche komplexe Regelungen, die zu einem überbordenden Compliance-Aufwand führen. Die Einführung der globalen Mindeststeuer reduziert das internationale Steuersatzgefälle und den Bedarf an Vorschriften gegen Steuervermeidungsstrategien. Eine Abschaffung redundanter Regelungen würde den Aufwand begrenzen.
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Die Ergebnisse der vbw-Studie zeigen, dass hohe Steuerlasten und bürokratische Hürden deutsche Unternehmen im internationalen Wettbewerb behindern und national vor Herausforderungen stellen. Nutzen Sie die Chance, Ihre Steuerstrategie zu optimieren und wettbewerbsfähig zu bleiben.
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